– Kraft, Disziplin, Einheit –
In unserem Dojo schlagen Herzen im Einklang.

Gasshuku Karlsbad (CZ)

Am Dienstag (09.07.) machte ich mich voller Vorfreude auf den Weg nach Karlsbad (CZ), um mein erstes Gasshuku zu besuchen. In Karlsbad angekommen, traf ich auch schon auf die ersten anderen Teilnehmer. Dann ging es zur Ballsporthalle der KV Arena, um mich zu registrieren. Es waren alle sehr freundlich und halfen bei Fragen weiter. Meine Unterkunft war das dortige Dojo. Nachdem ich alle meine Sachen verstaut hatte, erkundete ich die Umgebung und musste feststellen, dass Karlsbad eine sehr schöne Altstadt hat. Damit endete der Ankunftstag.

Die folgenden Tage waren für mich in drei Einheiten gegliedert:

7:00 – 8:00 Kata

9:00 – 10:30 Training

13:30 – 15:00 Training

Tag 1:

Der Tag begann mit dem Kata Training. Der Schwerpunkt lag auf der Heian Nidan. Wir trainierten die Wendungen, Gyaku Zuki, Gyaku Uchi Uke, Mae Geri, Shuto Uke und Nukite. Den Abschluss bildete das Laufen der Kata.

Dann ging es mit dem Kihon Training weiter, wo nochmals die einzelnen Teile der Heian Nidan vertieft wurden.

Zum Abschluss des Tages hatten wir Training bei Okuma Sensei (7.Dan). Okuma Sensei muss man einfach erlebt haben, denn seine Art wie er das Training macht kann ich schwer beschreiben. Sein Einstieg wird mir jedenfalls im Gedächtnis bleiben („What do you want to learn?“). Schließlich konzentrierte er sich mit uns auf das Thema „Hüfte“.

Tag 2:

Beim Kata Training an diesem Tag ging es um die Heian Sandan. Für mich war es an manchen Stellen etwas verwirrend, da teilweise andere Zählzeiten und Techniken gemacht wurden. Besonders der Teil mit dem Fumikomi. Doch es hielt mich nicht davon ab, das Training konzentriert durchzuziehen.

Dann folgte die erste Einheit mit Naka Sensei (7.Dan). Manche dürften ihn aus dem Film „Kuro Obi“ kennen. Er begann mit einer Kihon Einheit:

Vor mit Sanbon Zuki

Rückwärts Age Uke, Soto Uke, Gedan Barai und Gyaku Zuki, dann wieder vor mit Sanbon Zuiki

Diese Elemente baute er dann in die Heian Shodan ein, was diese sehr abwechslungsreich machte. In dem Kumite Teil machten wir dann Gohon Kumite, wobei aber der Angriff mit Sanbon Zuki gemacht wurde und die Abwehr mit den oben genannten Elementen.

Zum Schluss erklärte Naka Sensei noch, wie man den Gedan Barei und Tetsui Uchi einsetzen kann.

Im dritten Trainingsteil hatten wir bei Igarashi Sensei (4.Dan). Sein Training konzentrierte sich wieder auf die Hüftbewegung. Dazu machten wir verschiedene Partnerübungen, was mir persönlich ein größeres Verständnis für die Bewegung brachte.

Am Abend fand noch eine Grillparty statt, an dem ich die Gelegenheit hatte, mit anderen Teilnehmern ins Gespräch zu kommen.

Tag 3:

In der heutigen Kata Einheit stand die Tekki Shodan auf dem Programm. Für mich war es völliges Neuland, denn eigentlich ist es eine Kata, die ich erst viel später benötige bzw. können muss. Was mir im Gedächtnis geblieben ist, war folgendes: Look, Feet, Punch.

Danach folgte eine sehr aufbauende Einheit mit Okuma Sensei. Dort lag der Schwerpunkt auf Kizami Zuki, Gyaku Zuki mit verschiedenen Beintechniken. Okuma Sensei ließ es sich nicht nehmen, unsere erworbenen Kenntnisse der Tekki Shodan unter die Lupe zu nehmen und uns zu ermutigen an dieser Kata dran zu bleiben.

Den Abschluss des dritten Tages bildete eine Einheit mit Igarashi Sensei. Hier lag der Fokus auf der Ausführung des Zenkutsu Dachi und Mae Geri. Dazu hatte er sehr abwechslungsreiche Übungen vorbereitet, die sehr inspirierend waren.

Tag4:

Die erste Einheit des Tages stand wieder im Zeichen der Tekki Shodan. Es lief aus meiner Sicht schon etwas besser wie am Vortag und dennoch habe ich noch sehr viel Luft nach oben. Fazit dieser Einheit war für mich: fester Stand und Oberkörper locker.

Es folgte dann eine Einheit mit Naka Sensei, in der er uns ganz schön ins Schwitzen brachte. Zu Beginn machte er eine Kihon Einheit mit verschiedenen Kombinationen, die mich ein ums andere Mal aus dem Konzept gebracht haben. Als er bemerkte, dass wir unsere Schwierigkeiten damit hatten, rief er uns zusammen und gab uns folgendes mit auf dem Weg: „Nicht darüber nachdenken, einfach machen. Die Bewegungen gehen vom Körper in den Kopf und nicht umgekehrt.“ Danach lief es schon besser. In seinem Kata Teil machte er mit uns die Heian Nidan. Es war nicht das normale laufen der Kata, sondern er teilte uns in Gruppen ein, in der wir die Heian Nidan als Teamkata laufen sollten. Das klappte recht gut, aber damit nicht genug, denn im Anschluss ging es seitenverkehrt weiter. Das brachte so manchen aus dem Konzept und wir waren alle aufgeregt als jede Gruppe ihr Ergebnis präsentieren sollte.

In der letzten Einheit des Tages stand nochmals eine Trainingseinheit mit Okuma Sensei auf dem Plan. Dort übten wir uns in der Heian Yondan und Godan. Obwohl ich einige Schwierigkeiten hatte, schaffte es Okuma Sensei alle zu motivieren und uns bei jedem Kata Durchgang „Good Luck“ zu wünschen.

Am Abend stand die Sayonara-Party auf dem Programm. Es war ein schöner Abend, wo das ein oder andere Bier getrunken und neue Bekanntschaften geschlossen wurden.

Tag 5:

Der Tag begann für einen kleinen Teil mit der Kata Einheit. Im Anschluss gab es noch die Möglichkeit für Autogramme und Fotos mit den Senseis.

Dann hieß es auch für mich Rückreise…

Zum Abschluss kann ich sagen, dass dieses Gasshuku einfach bereichernd war und mir neue Motivation für das weitere Training im heimischen Dojo gegeben hat.